Die heutige Landesklinik Teupitz wurde in den Jahren 1905 bis 1908 als fünfte große Heil- und Pflegeanstalt des Brandenburgischen Provinzialverbandes gebaut. In der damals zweitkleinsten Stadt der Provinz Brandenburg, wurde hier durch Theodor Goecke das erste Psychiatriekrankenhaus im reinen Pavillonstil entworfen. Es setzte Maßstäbe für weitere Bauvorhaben dieser Art. Die Landesklinik ist wie eine Stadt für sich angelegt: mit eigenem Fernheiz-, Wasser- und Elektrizitätswerk, eigener Schlächterei, Landwirtschaft, Gärtnerei, einem Festsaal, einer Kirche aber auch einem Friedhof. Diese kleine, abgeschlossene Welt spiegelt die wechselvolle Geschichte ihrer Umgebung: im Ersten Weltkrieg diente die Landesklinik vorübergehend als Reservelazarett und wurde in den Inflationsjahren 1923/24 kurzzeitig geschlossen. Auch mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte ist das Gelände durch die Einbindung der Einrichtung in das Euthanasie-Programm des NS-Staates verbunden. Nach 1945 wurde ein Teil des Geländes als sowjetisches Militärhospital genutzt. Die Geschichte der Anstalt in Teupitz zeigt beispielhaft, dass sich die Zukunftsperspektiven der Klinik aus einer Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit ergeben können.